Im Gegensatz zur Eröffnungsetappe warteten die Favoriten auf dem zweiten Tagesabschnitt länger, ehe die ersten Attacken erfolgte. In einer noch größeren Gruppe wurde der erste Anstieg auf die Reiteralm absolviert. Erst als es in die technisch steile und schwierige Auffahrt auf die Hochwurzen ging, wurde das Tempo angezogen und erneut war es der Kolumbianer Leonardo Paez, der sich von den weiteren Topfahrern absetzen konnte. „Meine Form ist einfach nur Weltklasse zurzeit. So macht es natürlich einen riesigen Spaß zu fahren“, erklärte der Kolumbianer, der mit einem Vorsprung von 33 Sekunden auf den Deutschen Jochen Käß seinen zweiten Etappensieg 2019 feierte.
„Ich bin sehr zufrieden. Mein Ziel ist eine Topplatzierung in der Gesamtwertung. Gestern konnte ich den Rückstand in Grenzen halten und mit Platz zwei habe ich heute einen großen Sprung in der Gesamtwertung gemacht“, erklärte Käß, der die erste Etappe auf Rang sieben beendete: „Es kommen noch zwei harte Etappen auf uns. Einige waren schon vom ersten Tag ein wenig müde und am zweiten langen Anstieg hatten viele Respekt, darum waren wir noch eine gute Gruppe. Im Trail konnte ich noch einige Zeit auf Mensi herausfahren“. Der Italiener Daniele Mensi, gestern Tageszweiter, lag noch bei der Bergwertung Hochwurzen vor dem Deutschen, wurde aber in der finalen Abfahrt nach Schladming noch abgefangen. Den erneuten Tagessieger aus Kolumbien konnte Käß aber nicht mehr gefährden: „Gegen Leonardo ist derzeit kein Kraut gewachsen und ich hätte voll über mein Limit gehen müssen um da mitzuhalten“.
Bester Österreicher wurde wie am ersten Tag der Vorarlberger Daniel Geismayr. „Ich habe mich irgendwie durchgerettet, genauso wie gestern. Als das Tempo verschärft wurde, konnte ich nicht mehr mitgehen. Die Beine sind müde, aber ich kämpfe von Tag zu Tag und das Loch nach vorne war nicht groß und deshalb ist noch vieles möglich für mich“, erklärte der Tagessiebte, der mit einem Rückstand von 2:20 Minuten auf den Tagessieger Paez die Ziellinie überfuhr.
In der Gesamtwertung führt Paez mit einem Vorsprung von 3:43 vor Mensi, auf Rang drei folgt nun Käß (+4:24) vor dem Teamkollegen des Leaders, den Kolumbianer Diego Cuervo (+ 5:02). Der Etappendritte des ersten Tages, der Deutsche Markus Kaufmann rutschte auf Rang fünf zurück (+ 5:06). Geismayr ist als bester Österreicher Gesamtsechster (+ 5:48).