Die 20. Alpentour Trophy endete heute mit einem Zeitfahren auf die Planai mit Ziel bei der Schafalm. Christina Kollmann-Forstner aus Oberösterreich und gebürtige Steirerin aus Haus gewann ihr “Heimrennen” in der Schladming-Dachstein Region zum dritten Mal. Heuer vor der Belgierin Githa Michiels und der Tschechin Jitka Škarnitzlová. Auch der Italiener Tony Longo holt sich seinen dritten Gesamtsieg bei der Alpentour Trophy vor Daniel Geismayr aus Österreich und Markus Kaufmann aus Deutschland.
Vier Tage lang drehte sich in der Schladming-Dachstein Region wieder einmal alles um die Mountain Biker, die aus 34 Nationen in die Steiermark zur Jubiläumsausgabe dieses Etappenrennes angereist waren. Zum ersten Mal stand die Alpentour Trophy ganz im Zeichen des Friedens, denn der Organisator und Steirer Gerhard Schönbacher ist auch der Hauptinitiator eines Friedensprojektes im Mittleren Osten, die “Middle East Tour – Cyling for Global Peace” im März 2019. Schon jetzt hat Schönbacher es geschafft, dass jordanische, israelische und palästinensische Radfahrer gemeinsam am Start mit dem internationalen Starterfeld der Alpentour Trophy standen.
“Es zeigt, dass der Sport keine Grenzen kennt! Für Athlethen stehen sportliche Leistungen und die gemeinsamen Erlebnisse bei Veranstaltungen wie den unseren im Vordergrund und das ist das Schöne”, so Schönbacher, der selbst ein ehemaliger Profi-Radsportler ist und sich beeindruckt von den sportlichen Leistungen aller Teilnehmer zeigte. “Die Alpentour Trophy ist eine ehrlich Herausforderung und für uns als Veranstalter ist es jedes Jahr wieder eine Freude zu sehen, wie Elite- sowie Amateurathleten gemeinsam die anstrengenden Etappen bestreiten und die Rennstrecken und Landschaft in der Schladming-Dachstein so sichtlich genießen.”
Christina Kollmann-Forstner und Tony Longo sind the 2018 Sieger
Die heutige vierte Etappe ging über 14km und 1300 Höhenmeter hoch hinauf auf die Planai mit Ziel bei der Schafalm. Es war der krönende Abschluss nach einer Tour durch die steirischen Alpen, drei Tage lang mit Start und Ziel in Schladming: Ramsau und Dachstein vorbei an der Türlwandhütte am Donnerstag, Hochwurzen und Giglach Seen am zweiten Tag und der Hauser Kaibling mit Bergwertung bei der Krummholzhütte auf der dritten Etappe.Die beiden Elitegewinner sind Tony Longo aus Italien und die Österreicherin Christina Kollmann-Forstner, die sich beiden zum dritten Mal jeweils den Gesamtsieg bei der Alpentour Trophy holen.
Die Wahloberösterreicherin Christina Kollmann-Forstner gewann die Alpentour Trophy der Elite Damen mit einem dritten Etappensieg 1h07:28 bei der heurigen Veranstaltung. “Obwohl ich einen ziemlich großen Gesamtvorsprung hatte, ähnlich wie letztes Jahr, wollte ich nochmal das Bergzeitfahren gewinnen, das war mir wirklich wichtig”, so die gebürtige Steirerin aus Haus im Ennstal.
Mit einem mehr als 10-minütigen Vorsprung ging Kollmann-Forstner heute an den Start im Planai Stadium; gestartet wurde in umgekehrter Reihenfolge des Gesamtklassements. Vor ihr in´s Rennen ging the Belgische Staatsmeisterin, Githa Michiels, die sie bei der Planai Mittelstation eingeholt hatte. “Da habe ich gewusst, das passt, das geht sich aus”, so die 30-jährige im Ziel auf der Schafalm. Sie habe die schöne Aussicht nicht wirklich genießen können gab sie zu jedoch ein Heimrennen sei schon etwas besonderes, “Es war schon schön meine Familie und auch die Einheimischen, die mich kennen, an der Strecke zu sehen, die mich angefeuert haben!”
Ein wahrer Krimi bei den Herren bis zum Schluss
Bei den Eliteherren war es ein Krimi bis auf letzten Meter auf der Planai, die top drei der Herren am Start heute, Tony Longo (ITA), Daniel Geismayr (AUT) und Markus Kaufmann (GER) ließen es noch einmal so richtig spannend werden. Longo hatte nach der gestrigen dritten Etappe zwei Strafminuten wegen eines unerlaubten Laufradtausches einbüßen müssen und ging mit 1:22min Vorsprung in das heutige Bergzeitfahren. Mit nur 38 Sekunden Vorsprung kam er nach 14km in’s Ziel. Es sei hart für ihn gewesen und er habe sich nicht so gut wie an den vergangenen drei Tagen gefühlt, so der 33-jährige.
“Die Zeitstrafe gestern hat mich geärgert, weil ich sie nicht fair fand – wir sind ein riesiges Team und fahren immer gemeinsam, jedoch in zwei Gruppen beim Internationalen Radsportverband gemeldet und der Fahrer, der mir ausgeholfen hat, war in der anderen Gruppe gemeldet. Meiner Meinung nach war das ein reiner Formfehler, aber es hat mich auch motiviert”, so Tony Longo im Ziel. Er sei aber überglücklich über seinen dritten Titel bei der Alpentour Trophy und dieser Gesamtsieg sei was für ihn zähle. Er gratulierte auch dem zweitplatzierten Daniel Geismayr, der heute das Zeitfahren auf die Planai für sich entschied und dessen Team für das spannende Rennen.
Geismayr zeigte sich ob seines zweiten Platzes zufrieden, zumal er die heutige Etappe 53:48 Minuten für sich entscheiden konnte, “Heute konnte ich endlich wieder einmal meine Leistung abrufen, die ich eigentlich gewohnt bin, heute habe ich wieder meine Beine gehabt. Trotz allem gratuliere ich dem Tony Longo, es war ein super-umkämpftes Rennen! Ich liebe Rennen, die um Sekunden ausgehen und es war eine tolle Teamleistung von uns, es war eine schöne Veranstaltung hier wie immer.”
Amateure, Teams und e-Biker strahlen auf der Planai
Die Alpentour Trophy ist eines der renomiertesten Etappenrennens in Europa mit einem S1-Status der UCI (Union Cycliste Internationale), dem internationalen Radsportverband. Elitefahrern werden somit hier nicht nur beachtliche Weltranglistenpunkte geboten, sondern auch ein sattes Preisgeld von den Veranstaltern. Einen Großteil der Fahrer startete jedoch in den Amateurklassen, die Einzel- sowie Teamwertungen inkludierten, sowie die verschiedensten Altersklassen für Damen, Herren und gemischte Doppel.
Heute fand auch wieder die e-Bike Challenge statt und nach dem knappen Ergebnis des Vorjahres, bei dem der e-Biker Thomas Kerschbaumer aus Graz den Elite-Etappensieger Hermann Pernsteiner um nur 24 Sekunden besiegte, war es heute die Wadelkraft von Geismayr, die stärker war. Der Elitetagessieger nahm dem e-Biker Koenraad Vanschoren aus Belgien satte 4:28 Minute auf den 1300 Höhenmetern ab. Vanschoren ist selbst Rennveranstalter der Belgium Mountain Bike Challenge und erzählte, dass sein e-Bike ein treuer Begleiter beim Streckenmarkieren für ihn sei, “Diese e-Bikes sind wirklich toll, ich bin nicht so gut in Form im Moment und so eine harte Strecke hätte ich auch ohne e-Power bewältigt, aber ich hätte sicher nicht so viel Spaß dabei gehabt.”
Bei den Damen war es niemand anderes als die österreichische Skeletonpilotin und achtfache Österreichische Staatsmeisterin, Janine Flock aus Innsbruck, die per e-Bike als erste Dame im Ziel – und sichtlich begeistert – war mit einer Siegerzeit von 59:26 Minuten. “Unglaubliche Glücksgefühle” seien bei ihr aufgekommen und es sei eine “Genussfahrt” für sie gewesen, “Da sind richtig steile Anstiege dabei und man kann es sich mit einem e-Bike einfach so toll einteilen. Man sich spielen, man kann die verschiedenen Einstellungen voll ausnutzen, wenn man mehr Kraft aufwenden will oder mit weniger Last fahren will – bei meinem Training ist das ein wichtiger Faktor generell”, so die 29-jährige Tirolerin. Das tolle, so sind sich beide e-Bike-Gewinner einig sei, dass es einfach mehr Leuten mit den verschiedensten athletischen Voraussetzungen ermögliche solche Fahrten und Erlebnisse mit Familie und Freunden zu teilen.
In diesem Sinne wird die Alpentour Trophy auch nächstes Jahr wieder im Juni nach Schladming zurückkehren. Die 21. Ausgabe der Veranstaltung wird wieder die klassischen Etappen beeinhalten und heimische Elite- sowie Hobbyfahrer und Teilnehmer aus aller Welt begeistern.
Elite Herren
Stage 4:
1 1 Daniel Geismayr AUT 28 TEAM CENTURION VAUDE 53:48
2 15 Markus Kaufmann GER 36 TEAM CENTURION VAUDE 54:28 +00:00:40
3 30 Tony Longo ITA 33 Wilier Force 7C 32:47 54:32 +00:00:44
4 66 Andreas Seewald GER 26 Rocklube Revolutional Racing 55:18 +00:01:30
5 58 Martino Tronconi ITA 22 TEAM BIKE INNOVATION FOCUS ROSTI 55:48 +00:02:00
Overall after 4 stages:
1. 30 Tony Longo ITA 33 Wilier Force 7C 9:19:45 —
2. 1 Daniel Geismayr AUT 28 TEAM CENTURION VAUDE 9:20:23 +00:00:38
3. 15 Markus Kaufmann GER 36 TEAM CENTURION VAUDE 9:21:21 +00:01:36
4. 4 Jochen Käß GER 37 TEAM CENTURION VAUDE 9:24:37 +00:04:52
5. 7 Uwe Hochenwarter AUT 31 Wilier Force 7C 9:31:49 +00:12:04
Elite Damen
Stage 4:
1 114 Christina Kollmann-Forstner AUT 30 Texpa Simplon 1:07:28 —
2 117 Maria Cristina Nisi ITA 32 TEAM BIKE INNOVATION FOCUS ROSTI 1:08:46 +00:01:18
3 111 Githa Michiels BEL 35 Versluys Team 1:10:15 +00:02:47
4 118 Angela Parra Sierra COL 36 CBZ-7C-WILLIER 1:11:06 +00:03:38
5 121 Andrea Böttger GER 33 r2-bike.com MTN CREW 1:11:28 +00:04:00
Overall after 4 stages:
1. 114 Christina Kollmann-Forstner AUT 30 Texpa Simplon 11:22:08 —
2. 111 Githa Michiels BEL 35 Versluys Team 11:35:02 +00:12:54
3. 110 Jitka Škarnitzlová CZE 28 GAPP System – Cabtech MTB racing team 11:39:26 +00:17:18
4. 117 Maria Cristina Nisi ITA 32 TEAM BIKE INNOVATION FOCUS ROSTI 11:43:27 +00:21:19
5. 118 Angela Parra Sierra COL 36 CBZ-7C-WILLIER 11:47:34 +00:25:26
Further overall solo winners:
Elite Master / 1. 206 Pérez Mata Eddy CRC 36 CBZ-7C-WILIER 10:37:45
Sportklasse Damen 1 / 1. 153 Jacqueline Meister AUT 25 BC Stoahupfa 14:25:15
Sportklasse Damen 2 / 1. 170 Sonja Brodbeck GER 45 CSV MTB-Team 16:04:08
Sportklasse Men I / 1.407Arne TurelurenBEL2410:26:37
Sportklasse Men II / 1. 537 Gonzalo Chacon Barquero CRC 33 TEM GOCHA 10:46:56
Sportklasse Men III / 1. 627 Franz Laaber AUT 42 Toms Radhaus 11:33:35
Sportklasse Men IV / 1. 736 Eduard Trausmülller AUT 53 WSA greenteam 11:53:27
Sportklasse Men V / 1. 750 Luigi Basso ITA 60 Speed Wheel Team 13:36:16
Overall team winners:
AA Women / 1. CRAFT and Friends 1 in 29:00:06 – Denise Möderl & Kristina Schollerer (GER)
AA Mix / 1. SK VÖEST in 26:04:44 – Barbara Mayer & Philipp Reindl (AUT)
AA Men / 1. Cycling Team Limburg 2 in 21:03:43 – Maik van der Heijden & Roel van der Stegen (NED)
AA Master II / 1. RSV-Fischerbach in 23:43:30 – Augustin Bächle & Reinhard Braun (GER)
AA Master I / 1. NORA PS Oldtimer in 24:15:00 – Marco Conter (ITA) & Robert Hotter (AUT)