Am Donnerstag beginnt mit der Alpentour Trophy Österreichs größtes Mountainbike-Etappenrennen. Auch die 21. Austragung findet in Schladming statt. Knapp 200 Kilometer, gespickt mit 9.000 Höhenmeter gilt es für die 350 Teilnehmer aus zirka 30 Nationen in den vier Tagen rund um den Austragungsort der Alpinen Skiweltmeisterschaften von 1982 und 2013 zu absolvieren. Start- und Ziel von Österreichs größtem Mountainbike-Etappenrennen ist wieder das Areal der Bergbahnen Schladming.
Das bunte Teilnehmerfeld, Sportler aus von fünf Kontinenten nehmen das vom Radsportweltverband UCI sanktionierte Rennen in Angriff, wird 2019 angeführt vom dreimaligen Marathon-Weltmeister Alban Lakata. Der Osttiroler gehört seit Jahrzehnten zur absoluten Weltspitze und will 2019 um den Sieg bei der Trophy mitfahren. „Ich fühle mich sehr wohl bei dem Rennen und jedes Mal überzeugt es mich mit seiner entspannten und familiären Atmosphäre und einer tollen Organisation“, berichtete der mittlerweile 39-Jährige. Seit diesem Jahr fährt er für das deutsche Team Bulls, bestritt für sie schon die Cape Epic im Frühjahr: „Ein Teamwechsel ist immer eine große Umstellung. Man muss sich erst mal intern zurechtfinden und sich an die Farben gewöhnen. In den letzten Rennen war meine Form aber stark ansteigend“.
Mit dem letztjährigen Gesamtwertungszweiten und Sieger von 2017, Daniel Geismayr, gibt es einen zweiten Österreicher 2019, der auch ein Wörtchen um den Gesamtsieg mitreden will. Der Vorarlberger, der seine Saison zweigleisig bestreitet, am Rennrad ist er für das Kontinentalteam Vorarlberg – Santic unterwegs, am Mountainbike für die deutsche Equipe Centurion – Vaude, kämpft sich gerade von einer Verletzung zurück. Bei der Tour of the Alps erlitt er einen Kahnbeinbruch. Die Handverletzung wurde schon operiert und so bereitet sich der 29-Jährige in Livigno in der Höhe auf seine Titelverteidigung vor. „Da ich jetzt länger keine Rennen bestreiten konnte, möchte ich wieder in den Rennrhythmus hineinfinden. Die Trophy wird für mich eine Standortbestimmung“, erklärte der Vorarlberger, der die Vorzüge der kurzen Wege des viertägigen Etappenrennens schätzt: „Die Streckenführung ist ein Traum und auch als Amateur kann man hier ohne großen Aufwand vier Tage lang Spaß haben“.
Mit Jochen Käß, Teamkollege von Geismayr, hat ein weiterer absoluter Topstar der Marathon-Szene seinen Start gemeldet. Der Deutsche gewann im letzten Sommer die Bike-Transalp an der Seite von Markus Kaufmann. In diesem Jahr trennten sich die Wege des Erfolgsduos, denn Kaufmann wechselte zu Texpa – Simplon. Die beiden Deutschen sowie die Österreicher Geismayr und Lakata sind die vier heißesten Eisen der 21. Auflage bei den Herren.
Olympiasiegerin Sabine Spitz nimmt Trophy 2019 in Angriff
Das Elitefeld der Frauen führt die Grande Dame des Mountainbikesport an. Von 2004 bis 2012 eroberte Sabine Spitz ein komplettes Medaillensortiment bestehend aus Gold, Silber und Bronze bei Olympischen Spielen und die mittlerweile 47-jährige Deutsche wurde Weltmeisterin in den Disziplinen Cross-Country als auch im Marathon. 2003 und 2008 wurde sie vom Europäischen Radverband zur Radsportlerin des Jahres gewählt. Im letzten Jahr bestritt sie in Val di Sole ihr letztes Weltcuprennen, erklärte dort ihren Rücktritt, aber auch gleichzeitig, dass sie weiterhin im Marathon-Bereich Wettbewerbe bestreiten wird. In einer Woche geht sie als Favoritin in die Alpentour-Trophy.
„Sie ist eine der wahren Größen in diesem Sport. Es ist grandios zu beobachten, wie sie seit so vielen Jahren auf absoluten Topniveau fährt. Ich habe viele ihrer Rennen verfolgt und umso größer ist die Ehre für mich, mit ihr 2019 gemeinsam am Start zu stehen“, freute sich Angelika Tazreiter. Die in Kärnten lebende Niederösterreicherin ist aktuelle Österreichische Meisterin und gewann vor zwei Jahren eine Etappe bei der Trophy: „Ein Podiumsplatz bei dieser starken Besetzung wäre schon ein Traum für mich“.
Aber die Tagessiege, UCI-Punkte und Geldprämien stehen nicht im Vordergrund der 350 Teilnehmer aus der ganzen Welt. Es ist das Abenteuer Mountainbikesport, dass sie vereint und welches sie an den vier Tagen in Schladming gemeinsam erleben. Ein Drittel des Starterfeldes absolviert dabei die so genannte Alpentour Trophy Adventure, wo zu zweit die 200 Kilometer als Team absolviert werden. Die Trophy 2019 beginnt gleich mit der längsten und schwersten Etappe, denn schon am Eröffnungstag geht es auf den Dachstein. 70 Kilometer und 3.100 Höhenmeter sind dabei zu absolvieren. Der zweite Tagesabschnitt hat aufgrund der noch äußerst winterlichen Bedingungen auf den Giglachseen eine neue Streckenführung bekommen. Die Etappe verfügt nun mit dem Anstieg auf die Reiteralm aber über genauso viele Höhenmeter und Kilometer. Das Hauser Kaibling wird dann am dritten Tag erklommen, ehe am finalen Tag dann ein 14 Kilometer langes Bergzeitfahren von der Tal- bis zur Bergstation der Planai-Seilbahn die Entscheidung in der Gesamtwertung bringt.